veröffentlicht in Produkt- und Einrichtungs Tipps am 25.09.2018
Parkett ist unglaublich vielseitig – Fischgrätparkett, Stabparkett, Parkett in Würfelform, Sternparkett klassisch, modern oder mit Intarsien. Fertigparkett, Landhausdielen, Schlossdielen. Ja, gar nicht so einfach sich hier zu entscheiden. Die Auswahl ist riesengroß und die Böden alle wunderschön. Natürlich ist die Optik ein wichtiges Kriterium beim Bodenkauf. Ein weiterer, jedoch enorm wichtiger Punkt wird beim neuen Holz-Boden leider sehr oft vergessen: Die Oberflächenbeschaffenheit. In welchem Raum soll der Boden verlegt werden? Wie stark wird der Boden zukünftig beansprucht und welche persönlichen Anforderungen soll er erfüllen? Fragen, die vor einem Kauf gut überlegt werden sollten.
Gewachst, lackiert, geölt, oder UV-geölt? Wie soll das Holz zukünftig vor äußeren Einflüssen geschützt werden? Die Oberflächenbehandlung entscheidet immer über die Optik und die zukünftige Pflege des neuen Parkett-Boden.
Lackierte Oberflächen bestehen aus mehreren Lackschichten. Das Holz wird dabei mit einem abriebfesten Keramiklack versiegelt. Beim Schutz vor Schmutz und Wasser ist lackierter Parkett klar im Vorteil: Die Lackschicht schützt die Oberfläche des Holzes besser als jede andere Oberflächenbehandlung. Dazu kommt noch ein sehr geringer Reinigungsaufwand.
Diese Art der Oberflächenbehandlung ist optimal für Geschäfte, Restaurants und Flächen, die täglich sehr stark beansprucht werden. Im Privatbereich empfehlen wir lackierte Oberflächen für Räume, die extrem hohen Belastungen ausgesetzt sind. Ein Nachteil von lackiertem Parkett: Bei Reparaturen muss der gesamte Boden abgeschliffen und neu lackiert werden.
Beim oxidativ geölten Parkett wird das Öl nach dem Auftragen luftgetrocknet. Die natürlichen Stoffe des Öls dringen tief ins Holz ein und schützen es so von innen heraus. Dabei werden die Poren des Holzes nicht verschlossen. Das ermöglicht einen natürlichen Feuchtigkeitsaustausch, der für ein gesundes Raumklima sorgt. Diese Art der Oberflächenbehandlung ist daher ideal für Allergiker und Menschen, die großen Wert auf ein natürliches Wohnen legen. Auch optisch ist diese Variante sehr ansprechend. Ein oxidativ geölter Boden hat einen eher matten Glanzgrad und wirkt extrem natürlich. Durch das Öl wird die Maserung des Holzes dazu noch sehr schön sichtbar.
Nach dem Verlegen wird der Boden sofort mit dem Pflegeöl erstbehandelt. Geölte Böden brauchen in regelmäßigen Abständen eine Auffrischung. Je nach Beanspruchung, in etwa alle fünf bis sechs Jahre, sollte der Boden nachgeölt werden. Also ein etwas höherer Aufwand bei der Instandhaltung. Wen das nicht stört, der findet bei dieser Oberflächenbehandlung einen weiteren Pluspunkt: Schadstellen können lokal ausgebessert werden. Es muss also nicht der komplette Holzboden abgeschliffen werden. Fazit: Ein natürlich geölter Parkett überzeugt nach dem Finish mit einem wunderschönen, seidenmatten Glanz. Die Behandlung von Parkett mit naturbelassenen Ölen ist die ökologischste Art der Oberflächenbehandlung, man geht direkt auf dem Holz.
UV geölter Parkett ist ein Kompromiss zwischen lackierten Oberflächen und geölten Böden, die natürlich getrocknet wurden. Bereits bei der Fertigung wird Öl auf das Holz aufgetragen und unter UV-Licht ausgehärtet. Dadurch bildet sich eine gehärtete Schicht, die den Boden schützt. Ein UV geölter Boden ist auf jeden Fall widerstandsfähiger gegen Nässe oder Schmutz als ein naturgeölter. Und er ist pflegeleicht.
Ein Nachteil: Optisch kann die UV gehärtete Oberfläche mit der natürlich geölten Variante nicht ganz mithalten. Auch ist UV geöltes Parkett nicht so widerstandsfähig wie lackiertes. Ein Mittelweg also, der sich an den individuellen Bedürfnissen orientiert.
Anstelle von Lack oder Öl, wird der Parkett hier mit einer Wachsschicht überzogen. Vom Erscheinungsbild erinnern gewachste Parkett-Böden sehr an naturgeölte Oberflächen. Von allen Oberflächenbehandlungen hat Wachs allerdings den höchsten Pflegebedarf. Mehr Zeit muss auch in die Instandhaltung des Bodens investiert werden. Wenn Wachs aushärtet, bleibt es an der Oberfläche trotzdem relativ weich. Dadurch bilden sich an den stärker begangenen Teilen des Bodens sogenannte „Gehstraßen“. Die schützende Wachsschicht zeigt durch die erhöhte Beanspruchung des Bodens dann sichtbare Abnützungsstellen.
Für eine einwandfreie Optik müssten nicht nur die Verfärbungen, sondern der gesamte Boden abgeschliffen und wieder neu gewachst werden. Wer sich von dem erhöhten Pflegeaufwand nicht abschrecken lässt, hat mit einer gewachsten Oberfläche seinen Boden gefunden.
Seid ihr noch auf der Suche nach dem richtigen Parkett? Wir freuen uns auf euer Feedback, eure Fragen und auf euren Besuch in einer unserer Filialen.
veröffentlicht in Produkt- und Einrichtungs Tipps am 25.09.2018
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